Wir alle wissen, wie wichtig guter Schlaf ist. Er beeinflusst unsere Konzentration, Stimmung, Gesundheit und Lebensqualität. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen Routinen entwickeln, Apps nutzen oder Tracker einsetzen, um ihren Schlaf zu verbessern. Doch was passiert, wenn der Wunsch nach „perfektem Schlaf“ selbst zum Problem wird?

Genau hier beginnt das Thema Schlafangst – und eine spezielle Form davon: Orthosomnie, eine Schlafstörung, die durch den Druck entsteht, unbedingt gut schlafen zu müssen.

Schlafangst und was du dagegen tun kannst

Was bedeutet Schlafangst?

Unter Schlafangst versteht man die ständige Sorge, nicht ausreichend oder nicht erholsam zu schlafen. Betroffene grübeln bereits vor dem Zubettgehen darüber, wie die Nacht verlaufen wird: „Werde ich heute genug Schlaf bekommen? Bin ich morgen leistungsfähig?“

Dieses Gedankenkarussell führt dazu, dass der Körper in Anspannung bleibt – und genau das verhindert den erholsamen Schlaf, den man sich eigentlich wünscht. Ein Teufelskreis, der oft über Wochen oder Monate bestehen bleibt.

 

Schlafangst und was du dagegen tun kannst

Orthosomnie: Wenn Schlafoptimierung zur Belastung wird

Der Begriff Orthosomnie wurde erstmals in einer Studie des Sleep Disorders Centers der University of Michigan geprägt. Er beschreibt eine Schlafstörung, die durch den Einsatz von Schlaf-Trackern, Apps oder zu viel Fokus auf Schlafqualität entsteht.

Typische Merkmale sind:

  • Das Gefühl, nie „gut genug“ geschlafen zu haben

  • Übermäßige Kontrolle von Schlafdaten (z. B. Uhrzeiten, Tiefschlafphasen)

  • Einschlafprobleme, weil man sich selbst „beobachtet“

  • Mehr Stress durch die ständige Bewertung des eigenen Schlafs

Ironischerweise verschlechtert gerade der Wunsch nach Optimierung die Schlafqualität – weil Entspannung, das Fundament guten Schlafs, verloren geht.

 

Warum Schlaf keine Leistung ist

Schlaf ist ein biologischer Prozess, den wir nicht erzwingen können. Je stärker wir ihn kontrollieren wollen, desto schwieriger wird er. Unser Gehirn reagiert auf Druck mit Aktivität – und genau das ist kontraproduktiv beim Einschlafen.

Studien zeigen, dass Menschen, die ihre Erwartungen an „idealen Schlaf“ reduzieren, oft besser schlafen als jene, die sich mit jedem Detail auseinandersetzen. Gelassenheit ist hier die wirksamste Strategie.

 

Was wirklich hilft: Mehr Entlastung, weniger Kontrolle

Wenn Schlafangst oder Orthosomnie ein Thema sind, helfen oft schon kleine Veränderungen im Alltag:

👉 Abendroutine entstressen: Keine To-do-Listen mehr kurz vor dem Schlafengehen, sondern entspannende Rituale wie Lesen, ein warmes Bad oder leichte Dehnübungen.

👉 Technik bewusst nutzen: Schlaftracker können interessante Hinweise liefern – sollten aber nicht zur täglichen Leistungsbewertung werden. Daten sind Anhaltspunkte, keine Urteile.

👉 Entspannungstechniken einbauen: Methoden wie Progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Autogenes Training können nachweislich helfen, Körper und Geist herunterzufahren.

👉 Akzeptanz statt Perfektion: Nicht jede Nacht muss ideal verlaufen. Wer akzeptiert, dass Schlafqualität schwankt, schläft langfristig besser.

👉 Professionelle Unterstützung suchen: Wenn die Schlafangst überhandnimmt, können Gespräche mit Ärztinnen oder Therapeutinnen helfen, den Druck zu reduzieren.

Schlafangst und was du dagegen tun kannst

Fazit: Gelassenheit ist der Schlüssel

Orthosomnie zeigt, wie stark der moderne Leistungsdruck selbst den Schlaf beeinflussen kann. Der Wunsch nach Kontrolle führt oft zum Gegenteil – weniger Erholung und mehr Stress.

Die Lösung liegt nicht in noch mehr Optimierung, sondern in Vertrauen in den eigenen Körper und einer Haltung der Gelassenheit. Denn guter Schlaf ist kein Wettbewerb, sondern ein natürlicher Prozess, der entsteht, wenn wir ihm Raum geben.

Wir bei Glückstoff glauben: Erholsamer Schlaf beginnt mit weniger Druck und mehr Leichtigkeit – unterstützt von einer Umgebung, die Ruhe, Komfort und Entspannung fördert.

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